Der Ethnologische Verein Zürich publiziert seit 1992 die Reihe "Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie" im hauseigenen Verlag, bisher erschienen 16 Bände. Die folgenden Bände sind lieferbar und können direkt beim Verlag bestellt werden: 2, 6, 7, 8, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16 und 17. Vereinsmitglieder erhalten die Publikationen zu einem vergünstigten Preis.
- Susanne Strässle
Biomedizin im Kontext: Medizin, Glauben und Moderne in den Darjeeling Hills, Indien
In Indien ist die ursprünglich aus dem Westen stammende Schulmedizin längst heimisch und selbstverständlich geworden. Wie überall ist die Biomedizin aber auch hier trotz ihrer universellen Ansprüche in der Praxis gesellschaftlich und kulturspezifisch geprägt. Diese Studie untersucht den medizinischen Alltag in der nordindischen Himalaja-Region Darjeeling im Rahmen der Theorie "Multipler Modernen". Demnach ist Moderne kein uniformes Phänomen, sondern eine globale und zugleich lokale Herausforderung, der sich Akteure in ihrem komplexen Umfeld auf unterschiedliche Weise stellen. Anhand der Weltbilder von Ärzten und Heilern werden hier insbesondere die Schnittstellen zwischen Biomedizin und Ritualheilen in Darjeeling und Kalimpong ausgelotet, zwei Kleinstädten, die sich durch ethnische Pluralität und ein breites medizinisches Angebot auszeichnen.
Die Fallstudien in diesem Buch zeigen, wie lokale Ärztinnen und Ärzte differenziert mit ihren eigenen Glaubensvorstellungen und jenen ihrer Patienten umgehen und Widersprüche, die sich aus den Prämissen ihrer Ausbildung und ihrem kulturellen und religiösen Hintergrund ergeben, auszugleichen verstehen. Göttermedien, Schamanen und Lamas festigen die Position als Ritualheilerinnen und -heiler in einem religiösen, aber auch stark biomedizinisch geprägten und sich wandelnden Umfeld, indem sie die Biomedizin auf verschiedenen Ebenen in ihr Denken und Handeln einbeziehen. Die Diskurse von Ärzten und Heilern über Zuständigkeitsbereiche und Kompetenzansprüche zeugen von einem Aushandlungsprozess, der sich als grundlegendes Element einer lokalen Moderne interpretieren lässt.
ISBN 3-905553-16-3
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 17
- Corinne Wacker (Hrsg.)
Water, Cultural Diversity and International Solidarity
Culture is an essential dimension of both, sustainable water resource management and solidarity. International experts present and discuss experiences on how to translate the cultural dimension of water into action.
ISBN 3-905553-15-5
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 16
- Sabina Lichtensteiger
Representations of Femininity and Careers
Female Software Engineers in Bangalore, India India's software industry employs a relatively high percentage of female software engineers. How do female software engineers legitimise their "modern" field of profession with regard to "traditional" representations of femininity? What kind of support can they rely on? During an eight-month anthropological field research in Bangalore (India), factors underlying the professional choice, the career possibilities and the career goals and strategies were investigated.
The professional choice and career of a female software engineer cannot be understood as a break from or contradicting "Indian traditions" altogether. Rather, the prestigious profession of software engineering is highly accepted and considered to be suitable also to women. In everyday professional contexts, female software engineers maintain and develop a strong commitment to their work and a clear career culture. They successfully accommodate assu mingly unsuitable professional practices and conceptions to "traditional" representations of femininity, and they learn to formulate their own professional strategies. Within a certain framework they are able to interpret and utilise representations of femininity for their own purposes. Moreover, female software engineers can rely on the understanding of and help from their families. They also enjoy good facilities for childcare support in Bangalore.
ISBN 3-905553-14-7
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 15
- Nathalie Ammann
Zwischen Polizisten, Dorfältesten und Mafiosi. Eine Studie zu Handlungsstrategien bei Konflikten am Beispiel Nordalbaniens
Der vorliegende Band der Zürcher Arbeitspapiere für Ethnologie befasst sich mit der Regelung von Konflikten in Nordalbanien seit dem Umbruch zu Beginn der 1990er-Jahre. In einer Situation, in welcher der Staat an Durchsetzungsfähigkeit eingebüsst hat, regeln heute lokale Akteure, ähnlich wie in vorkommunistischen Zeiten, Konflikte wieder vermehrt nach gewohnheitsrechtlichen Bestimmungen. Diese Regelungen ermöglichen die Beilegung von Konflikten mittels Friedensverhandlungen und Kompensation, kontrollieren aber auch die Rachegewalt in Form von Fehde. Gleichzeitig besteht nach wie vor der Anspruch des Staates auf das Gewaltmonopol. Dieser Anspruch lässt sich in der gegenwärtigen Situation zwar nicht vollends durchsetzen, verunmöglicht aber andererseits eine staatliche Anerkennung der gewohnheits-rechtlichen Konfliktregelung. Hinzu kommt, dass sich sowohl die staatlichen als auch die informellen Konfliktlösungsinstitutionen oft nur unscharf gegenüber kriminellmafiösen Einflussbereichen abgrenzen lassen. Dies eröffnet individuellen Akteuren bei der Verfolgung eigener Interessen zwar mehr Handlungsmöglichkeiten, erschwert aber generell die Möglichkeit, Konflikte friedlich beizulegen.
Anhand empirischer Daten analysiert die Autorin Entscheidungsprozesse und strategische Handlungsräume in aktuellen Konfliktfällen. Im Fokus des Interesses stehen das prekäre Vertrauensverhältnis der Menschen zum Staat und seinen Institutionen, die schwierige Revitalisierung gewohnheitsrechtlicher Formen der Konfliktlösung sowie die Migration als «Vermeidungsstrategie». Die Studie verdeutlicht, wie Unklarheiten über die Gültigkeitsbereiche verschiedener Regelsysteme zu genereller Rechtsunsicherheit und zum gesamthaften Verlust von Regelhaftigkeit in Konfliktverläufen führen können.
Natalie Ammann studierte an der Universität Zürich Ethnologie und Osteuropäische Geschichte, mit Schwerpunkt politische Ethnologie und historische Anthropologie. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Balkanraum und mit Albanien im Besonderen. 2001 realisierte sie in Nordalbanien ein Feldforschungsprojekt, welches die Grundlage der vorliegenden Studie bildet.
ISBN 3-905553-13-9
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 14
- Lorenz G. Löffler
Aussaaten. Ethnologische Schriften
Der vorliegende Band enthält eine Sammlung von Artikeln des Ethnologen Lorenz G. Löffler zu den Gebieten Ökonomie und Ökologie, Verwandtschafts- und Geschlechterbeziehungen sowie zu Ethnizität und Politik. Die Beiträge, die im Zeitraum von 1960 bis 2001 entstanden sind, reflektieren theoretische und ethnographische Aspekte von einfachen Gesellschaften und thematisieren ihre Position in den heutigen Nationalstaaten der Dritten Welt.
ISBN 3-905553-12-0
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 13
- Danielle Bazzi, Heidi Schär, David Signer, Elena Wetli und Dieter P. Wirth
Fluchten, Zusammenbrüche, Asyl. Fallstudien aus dem Ethnologisch-Psychologischen Zentrum in Zürich
Im Ethnologisch-Psychologischen Zentrum (ehemals «Foyers») in Zürich finden diejenigen Asylsuchenden Raum und Zeit, die unter der Last ihrer Herkunft, ihrer Migration oder ihrer Exilsituation zusammengebrochen sind. Das Betreuungsteam schildert die äusseren und inneren Odysseen dieser Fremdgewordenen, aber auch unerwartete Versuche des Überlebens, der Neuorientierung und des Weitergehens.
ISBN 3-905553-11-2
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 12
- Willemijn de Jong, Ilona Möwe und Claudia Roth (Hrsg.)
Bilder und Realitäten der Geschlechter. Fallstudien zur Sozialanthropologie
Die Gender Studies von Zürcher Sozialanthropologinnen geben Einblick in die vielfältigen und manchmal konflikthaften Geschlechterverhältnisse und deren Wandel in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa. Die Studien stehen in der Tradition der bald 25jährigen Auseinandersetzung mit Frauen- und Geschlechterforschung am Ethnologischen Seminar Zürich. (Klappentext).
ISBN 3-905553-10-4
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 11
- Uwe Simson
Kultur und Entwicklung. Studien zur kulturellen Dimension der nachholenden wirtschaftlichen Entwicklung und der Entwicklungspolitik
Welche Beziehungen bestehen zwischen dem kulturellen Erbe einer Gesellschaft und ihrer Fähigkeit zur modernen (industriellen) Entwicklung? Wie werden Entwicklungsprobleme "kulturell" verarbeitet? Welche Entwicklungsfragen können Ökonomen nicht beantworten? Welche Folgerungen ergeben sich daraus für die entwicklungspolitische Praxis? Die Ansichten eines engagierten Entwicklungspraktikers; eine Perspektive über zwanzig Jahre.
Zur Person: Uwe Simson wurde 1936 geboren. Nach dem Besuch einer oberbayerischen "Zwergschule" und des humanistischen Gymnasiums studierte er klassische Philologie und Geschichte in München, Würzburg und Athen und arbeitete dann als Dozent des Goethe-Instituts in islamischen Mittelmeerländern. Nach der Rückkehr soziologische und orientalistische Studien; wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema "Kultur und Entwicklung" (Schwerpunkt islamische Welt) seit 1969. 1973 bis 1995 war Uwe Simson Referent im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Bonn; dort war er zuerst mit der Vergabe von Forschungsaufträgen befaßt, dann im Regionalbereich Nahost tätig und schließlich zuständig für soziokulturelle Fragen der Entwicklungspolitik.
ISBN 3-905553-09-0
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 10
- Brigit Allenbach von Moos
Frauen im Spannungsfeld von ökonomischer Selbständigkeit und sozialer Marginalisierung. Auswertung einer Feldforschung in Koudougou, Burkina Faso
Brigit Allenbach begab sich für zehn Monate nach Burkina Faso, um den Alltag westafrikanischer Städterinnen kennen zu lernen. Ausgehend von ihrer Überzeugung, dass ökonomische Selbständigkeit eine wichtige Voraussetzung für Selbstvertrauen, Unabhängigkeit und gesellschaftlichen Einfluss ist, nähert sie sich dem Arbeits- und Familienleben von Frauen in einer Kleinstadt.
Die Auswertung ihres Gesprächsmaterials zeigt, dass für ein tieferes Verständnis des ökonomischen Handlungsspielraums von Frauen die Untersuchung der sozialen Beziehungen mit einbezogen werden muss. "Ökonomische Selbständigkeit" ist nur dann ein positiver Wert, wenn sie mit einem hohen Mass an sozialer Integration einhergeht. Hingegen führt die prekäre soziale Integration der westafrikanischen Städterinnen zu einem Mangel an ökonomischer und sozialer Sicherheit. Aus dem Zwang zu finanzieller Alleinverantwortung erwachsen nicht Unabhängigkeit und Selbstvertrauen, sondern Armut, Machtverlust und soziale Marginalisierung.
Der Autorin gelingt nicht nur eine fundierte und differenzierte Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen von Frauen im urbanen Kontext Westafrikas. Die der Analyse zugrunde liegenden Porträts vermitteln darüber hinaus eine lebendige und damit spannungsgeladene Wirklichkeit voller Widersprüche, weil den subjektiven Schilderungen der befragten Frauen viel Platz eingeräumt wird.
ISBN 3-905553-08-2
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 9
- Corinne Wacker
Peasant Self-Help Groups in Rural Development: Laikipia, Kenya
Based on a three year fieldwork in Laikipia District, Kenya, Corinne Claire Isabelle Wacker reconstructs one hundred years of history and development of peasant solidarity in an ecologically marginal area for farming and a historical core region of the colonial and independent history of Kenya. The study describes how women's neighbourhood solidarity rooted in the female farming system of the Kikuyu culture linked up with the national development for Independence and struggled to get access to new resources and new technologies to meet the needs of a segment of the population often bypassed by modern development. It discusses the concept of "shared poverty" as element of the peasant solidarity and analyses context factors enabling and constraining self-help groups to reach development aims and to maintain their stability and solidarity.
ISBN 3-905553-07-4
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 8
- Nadja Ottiger
Die Ökonomie der Geschlechter. Kooperation und Konflikte bei den Mmen im Kameruner Grasland
1958 kommt es im Kameruner Grasland zu einem regionalen Aufstand der Frauen gegen die Beschneidung ihrer herkömm-lichen ökonomischen und politischen Rechte. Mit den Mitteln eines traditionellen weiblichen Ächtungsrituals wehren sich die Frauen in Mmen dagegen, dass ihre Männer Land weggeben, welches sie für die Subsistenzproduktion benötigen. Bei einem weiteren Konflikt 1991 kämpfen die Frauen erneut um Land, dieses Mal jedoch zusammen mit den Männern.
Die beiden Konflikte verdeutlichen exemplarisch die Dynamik der Geschlechterverhältnisse in einer kleinbäuerlichen Gesellschaft Westafrikas im Rahmen ihrer Integration in die Weltwirtschaft. Die Einbindung der Gesellschaft der Mmen ins Kolonialsystem und später in den unabhängigen Nationalstaat erfolgt dabei nicht durch Aufhebung ihrer vorkolonialen Strukturen, sondern durch deren Verflechtung mit den neuen ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen. Wie sich die Situation der Frauen und der Männer im Verlaufe dieses Verflechtungsprozesses verändert, wie sich die Frauen und die Männer ihres ökonomischen und politischen Handlungsspielraums bedienen und wie die Verhältnisse zwischen den Geschlechtern dabei immer wieder neu ausgehandelt werden, sind zentrale Fragen dieser ethnographischen Studie.
ISBN 3-905553-06-6
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 7
- Maja Loncarevic und Urs Kenny
Heimatlos. Zwei Studien zu Migration und Integration
Der Erfahrungsbericht von Loncarevic über bosnische Flüchtlinge im Kanton Aargau erschliesst den Zugang zu einem wenig beachteten kulturellen Trauma. Im Schatten mittelländischer Mieteranonymität werden Kriegserlebnisse und verordnete Arbeitslosigkeit mit Alkohol- und Fernsehkonsum verdrängt; funktionslos gewordene Männer umhüllen sich mit muslimischer Identität und empfinden die sozialen Spielräume ihrer Frauen im Umfeld liberaler Geschlechterbeziehungen als entwürdigend.
Loncarevic fordert kulturell angepasstere und professionellere psycho-soziale Betreuung: Präziser als bisher müssen Erkrankungen von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten als Ausdruck von psychischem Leiden erkannt und der "Schmerz als Kommunikationsmittel" dekodiert werden können. Eindrückliche Fallbeispiele aus den Irrgärten interkultureller Kommunikation zeigen, dass Hilfe nicht in jedem Fall kostspielige Therapieangebote erfordert, sondern auch über die Aufwertung kultureller Selbstheilungsfähigkeiten erfolgen kann.Kenny durchleuchtet die Lebenssituation von zehn auffällig gewordenen südeuropäischen Immigrantenkindern der 2. Generation in Zürich. Dabei wendet er sich nicht nur den einzelnen Kindern zu, sondern untersucht ihre Nöte, Dilemmen und Strategien im Rahmen der Dramaturgie ganzer Familien. Während die Väter von ihren Söhnen als "abwesend" erlebt werden, müssen die Töchter ihren Müttern fehlende "Gespielinnen" ersetzen.Dezidiert und feinfühlig vertritt Kenny einen familientherapeutischen Ansatz: Die seelische "Beheimatung" von Menschen, die im Arbeitsprozess integriert sind, scheitert nicht notwendig an Defiziten der Sprache, Ausbildung etc. oder am Widerstand der Gastgesellschaft. Vielmehr kann sie nicht gelingen, solange die Trauer über den Verlust der Grossfamilie nicht aktiv überwunden wird. Erst ihre Verarbeitung ermöglicht das Eintreten auf einen überfamilialen Generationenvertrag, wie er für westliche Industriegesellschaften charakteristisch ist.
ISBN 3-905553-05-8
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 6
- Regula Iselin
Die Polyvalenz des «Primitiven». Zur Rezeptionsgeschichte afrikanischer Kunst in der Schweiz
Um die Jahrhundertwende erfuhr die Kunst Schwarzafrikas eine erste Welle der Begeisterung in Europa. Der vorliegende Band weist nach, dass nicht nur schwarz-afrikanische Künstler, sondern auch das Kunstgewerbe und seine Vertreter wesentlichen Anteil hatten bei der Gewöhnung an Ethnographica aus fremden Kulturen.
ISBN 3-905553-04-X
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 5
- Hans-Peter Müller (Koord.)
Ethnische Dynamik in der aussereuropäischen Welt
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 4
- Jürg Helbling (Hrsg.)
Die Mangyan auf Mindoro. Gesellschaft, Kultur und Geschichte einer philippinischen Bergbevölkerung
Auf der philippinischen Insel Mindoro treffen die vorindustrielle Stammesgesellschaft der Mangyan und nationalphilippinische Bauern aufeinander. Die Beiträge im vorliegenden Sammelband gehen den Auswirkungen dieser ungleichen Begegnung nach. Sie versuchen zum einen, die Eigenlogik der Mangyan-Gesellschaft zu erfassen: Nach welchen politischen Regeln wird gespielt? Welche Rolle kommt dabei verwandtschaftlichen Strukturen und allgemein verbindlichen Normen zu? Wie gestaltet sich die Beziehung zwischen den Geschlechtern? Zum zweiten werden die Veränderungen analysiert, die als Reaktion auf die Ansiedlung der Bauern und die Minderheitenpolitik der Regierungen erfolgten: die ökologischen Folgeschäden und neuen ökonomischen Überlebensstrategien, die Formierung eines politischen Widerstandes der Stammesbevölkerung und der Wandel in den religiösen Praktiken.
ISBN 3-905553-02-3
Zürcher Arbeitspapiere zur Ethnologie 3
- Nicole Hofmann
Warum die Frauen nicht sprechen. Die Geschlechterbeziehungen bei den Buhid von Fanoban
Worauf beruhen die ungleichen Beziehungen zwischen Mann und Frau? Sind sie weltweit verbreitet, oder handelt es sich um eine Ausformung spezifisch westlicher Entwicklung? Diese Fragen rufen nach einem Vergleich mit aussereuropäischen Kulturen. Nicole Hofmann untersucht in dieser Arbeit eine philippinische Stammesgesellschaft, die sich durch nahezu egalitäre Geschlechterbeziehungen auszeichnet. Lediglich im Bereich der offiziellen Politik, den Versammlungen der Dorfgemeinschaft, haben die Männer deutlich mehr Einfluss. Um dies zu erklären, untersucht die Autorin die gesellschafltichen Bereiche im Hinblick auf die Möglichkeit beider Geschlechter, sich Machtquellen zu erschliessen. Auf diese Weise gelangt sie zu einer differenzierteren Einschätzung der Formen zwischengeschlechtlicher Beziehungen.